Es war einmal ein kleines, friedliches Dorf am Rande eines großen Waldes. In diesem Dorf lebte ein kluger, aber vorsichtiger Mann namens Hans. Hans war bekannt für seine Weisheit und sein Geschick, Gefahren zu erkennen, bevor sie ihn ereilten. Doch eines Tages sollte er auf eine neue Art von List stoßen, von der die Dorfbewohner noch nie gehört hatten.

Eines Morgens erhielt Hans einen Anruf. Die Stimme am anderen Ende klang freundlich, fast vertraut. Es war, als spräche ihn ein alter Bekannter an: „Guten Tag, lieber Hans! Ich bin der Königliche Bote und habe dir eine Nachricht von unserem Herrn, dem König. Doch bevor ich sie dir überbringe, benötige ich einige Informationen von dir. Kannst du mir deinen vollen Namen und dein Geburtsdatum verraten?“

Hans runzelte die Stirn. Es war seltsam, dass der König ihm direkt eine Nachricht schicken würde, zumal er nie zuvor etwas vom „Königlichen Boten“ gehört hatte. Aber die Stimme klang so vertrauensvoll und sanft, dass er fast geneigt war, zu antworten. Doch Hans erinnerte sich an die vielen Märchen und Legenden, die er im Laufe der Jahre gehört hatte. Eines davon handelte von einem schlauen Fuchs, der sich als harmloser Wanderer verkleidete, um die Dorfbewohner zu täuschen und ihr Vertrauen zu missbrauchen.

„Sagt mir, wer ist euer Herr, der König, wirklich?“, fragte Hans vorsichtig. Doch die Stimme am anderen Ende zögerte nur kurz und antwortete dann mit sanftem Lachen: „Ach, Hans, du kennst unseren König gut. Es ist der weise König Ferdinand, der über unser Land herrscht.“

Aber Hans wusste, dass dies eine Lüge war. König Ferdinand war vor vielen Jahren verstorben, und niemand hatte diesen Namen mehr in den Mund genommen. Er erkannte nun, dass der Anrufer nicht der war, der er vorgab zu sein.

„Ihr habt euch verraten!“, rief Hans mit lauter Stimme. „Ihr seid ein Täuscher, der sich nur als Bote des Königs ausgibt, um ehrliche Menschen hereinzulegen!“ Doch bevor der Schwindler etwas erwidern konnte, hatte Hans bereits aufgelegt.

Noch am selben Tag machte sich Hans auf den Weg ins Dorf, um die anderen Dorfbewohner zu warnen. „Passt auf!“, rief er, als er den Marktplatz betrat. „Es gibt Übeltäter, die sich am Telefon als jemand anderes ausgeben und versuchen, eure Geheimnisse zu stehlen! Sie verstellen ihre Stimme, um Vertrauen zu gewinnen, und benutzen eine falsche Rufnummer, damit es so aussieht, als käme der Anruf von jemandem, den ihr kennt. Doch lasst euch nicht täuschen! Fragt immer nach, und vertraut nicht blind auf das, was ihr hört!“

Die Dorfbewohner hörten aufmerksam zu und beschlossen, sich vor solchen Täuschungen zu hüten. Fortan, wann immer jemand einen unerwarteten Anruf erhielt, prüften sie die Stimme und stellten Fragen, die nur echte Freunde und Verwandte beantworten konnten. Und so blieb das Dorf dank Hans‘ kluger Warnung sicher vor den Betrügern.

Und die Moral der Geschichte? Sei wachsam und vorsichtig, wenn fremde Stimmen am anderen Ende der Leitung freundlich klingen. Denn nicht alles, was vertraut scheint, ist auch wahr.

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